• Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e. V. (Caritas) eröffnet Büro in Räumen der kath. Pfarrgemeinde St. Jakobus
  • Reiner Leweling (Geschäftsführer Caritas) und Birgitt Reisenweber (Leiterin Soziale Dienste Caritas) laden zur Eröffnung
  • Bürgermeister Markus Hollemann dankt im Namen der Gemeinden Denzlingen, Freiamt, Reute, Sexau und Vörstetten für die wertvolle Arbeit und dafür, dass den geflüchteten Menschen wohnort nah und somit dezentral Unterstützung zuteil kommt
  • Pfarrer Nelson Ribeiro (Kath. Seelsorgeeinhait an der Glotter, Hausherr) und Bernhold Baumgartner (Freundeskreis Asyl Denzlingen) sprechen weitere Grußworte

Pressemitteilung Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V. vom 20. September 2018:

Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V. eröffnete Büro für Integrationsmanagement in Denzlingen

Team ist zuständig für Beratung und Begleitung geflüchteter Menschen in den Gemeinden Denzlingen, Reute, Vörstetten, Sexau und Freiamt

Denzlingen. Am Dienstag, 18. September, eröffnete der Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V. ein Büro für Integrationsmanagement in den Räumen der katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus  in der Berliner Straße 18 in Denzlingen.

Beauftragt wurde der Caritasverband vom Landkreis Emmendingen: In den drei Kommunen im Verwaltungsverband Denzlingen (Denzlingen, Reute, Vörstetten) sowie in den Gemeinden Freiamt und Sexau kümmern sich, wie im Pakt für Integration beschlossen, die Caritas-Integrationsmanagerinnen und -manager um die Anliegen von geflüchteten Menschen und fördern deren Teilnahme an den Angeboten vor Ort.

In den Gemeinden Denzlingen, Reute, Vörstetten und Sexau bietet das Team regelmäßige Sprechzeiten an. Für anerkannte Flüchtlinge aus der Gemeinde Freiamt finden die Sprechstunden in Emmendingen statt. „Außerdem besuchen die Integrationsmanager die geflüchteten Familien, Frauen und Männer auch in ihren Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften oder bieten unterschiedliche Veranstaltungen in den jeweiligen Gemeinden an“, erklärte Birgitt Reisenweber, Leiterin der Sozialen Dienste beim Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V., die Arbeitsweise des Teams: „Integrationsmanagement ist ein flexibles Angebot, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.“

Die drei Integrationsmanagerinnen und -manager Anna Sanni, Thomas Deck und Shireen Lissok sind gleichzeitig Ansprechpartner für Flüchtlingssozialarbeit. Flüchtlingssozialarbeit richtet sich an neu ankommende Menschen vor ihrer Anerkennung. Integrationsmanagement unterstützt die Menschen nach ihrer Anerkennung – wenn es um die längerfristige Integration in die Gesellschaft und in die Strukturen vor Ort geht. Beim Caritasverband finden Integrationsmanagement und Flüchtlingssozialarbeit in Personalunion statt. „Auf die betroffenen Menschen wirkt eine Trennung beider Dienste eher willkürlich“, erklärte Lissok das Anliegen des Verbandes. „Sie kennen uns bereits aus ihren ersten Wochen oder Monaten in Deutschland und wenden sich deshalb auch gerne weiter an uns.“

Die Anerkennung geschieht derzeit relativ zügig, gleichzeitig kommen aktuell weniger geflüchtete Menschen in den fünf Gemeinden an. Deshalb nimmt der Bedarf an Flüchtlingssozialarbeit ab, im Integrationsmanagement steigen die Fallzahlen dagegen an. Thomas Deck kümmert sich im Integrationsmanagement momentan um die Anliegen von 100 Personen in Vörstetten, Reute und Sexau, Shireen Lissok und Anna Sanni betreuen insgesamt 200 Personen in Denzlingen und Freiamt. Damit ist der Betreuungsschlüssel höher, als 2017 im Pakt für Integration berechnet: Ein Integrationsmanager sollte sich demnach um die Anliegen von etwa 80 Personen kümmern.

Die Herkunftsländer der betreuten Menschen sind vielfältig, die meisten Personen stammen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Glücklicherweise gibt es im Büro in Denzlingen bzw. bei Außenterminen in Vörstetten, Reute, Sexau und Emmendingen nur wenig Verständnisschwierigkeiten, da Lissoks Muttersprache arabisch ist. Auch kurdisch, spanisch, englisch und französisch wird im Büro in Denzlingen gesprochen. „Falls es doch Verständigungsschwierigkeiten gibt, werden wir bei den Beratungen von Dolmetschern unterstützt“, sagte Lissok.

Die größte Schwierigkeit bereitet den geflüchteten Menschen in Deutschland der hohe bürokratische Aufwand. „Oft kommen die Menschen mit ihren Unterlagen direkt zu uns und wir schauen gemeinsam, was getan werden muss“, sagte Sanni und erzählte von einem Mann, der in seinem Herkunftsland in seinem ganzen Leben bisher einen Brief bekommen hat. „In seiner ersten Woche in Deutschland waren es gleich sechs.“ Bei Bedarf vermittelt das Team die hilfesuchenden Menschen auch an andere Stellen. Auch der kollegiale Austausch hilft bei kniffligeren Problemen: Insgesamt zehn Integrationsmanager, die sich in drei Regionalteams aufteilen, arbeiten momentan für den Caritasverband für den Landkreis Emmendingen. Die anderen Büros befinden sich in Waldkirch und Elzach.

Dass Lissok, Sanni und Deck nun mit dem Raum im katholischen Gemeindezentrum St. Jakobus in Denzlingen ebenfalls ein gemeinsames Büro beziehen konnten, ist ein Glücksfall: „Wir sind sehr froh, dass die katholische Kirchengemeinde uns diesen Raum zur Verfügung stellt“, sagte Reisenweber. Für Pfarrer Nelson Ribeiro eine Selbstverständlichkeit. In seinem Grußwort im Rahmen der Eröffnungsfeier betonte er: „Wir haben als Kirche eine gesellschaftliche Verantwortung.“

Die Miete für den Raum teilen sich die Gemeinden Denzlingen, Freiamt, Sexau, Reute und Vörstetten, deren Vertreterinnen und Vertreter ebenfalls zur Eröffnung gekommen waren. Denzlingens Bürgermeister Markus Hollemann überreichte eine Uhr für das neue Büro und wünschte gemeinsam mit Vörstettens Bürgermeister Lars Brügner, Michael Goby, Bürgermeister in Sexau, und Katja Rogowitz von der Gemeinde Reute alles Gute für die gemeinsame Integrationsarbeit. Ehrenamtliche vom Freundeskreis Asyl übergaben zwei Bilder zum Thema „Grenzen und Grenzen überwinden“ an das Team des Integrationsmanagements.

Die Sprechstunden für geflüchtete Menschen finden wie folgt statt:

  • in Denzlingen: Dienstag: 14 bis 16 Uhr, Donnerstag: 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr (Berliner Straße 18, 79211 Denzlingen)
  • in Reute: Dienstag: 16 bis 17.30 Uhr  (Rathaus Reute – Hinter den Eichen 2, 79276 Reute)
  • in Vörstetten: Dienstag: 14 bis 15.30 Uhr (Kirchstr. 2, 79279 Vörstetten)
  • in Sexau: Mittwoch: 14 bis 16 Uhr  (Lörchstr. 23, 79350 Sexau)
  • in Emmendingen – für Freiamt: Freitag: 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr (Caritasverband, Lessingstraße 36/1, Emmendingen)

Die Ansprechpersonen sind:

Quellen:
Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V.
http://www.caritas-emmendingen.de/
Gemeinde Denzlingen, www.denzlingen.de
Freundeskreis Asyl Denzlingen e.V.

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