Die 20. Ausgabe des Denzlinger Jahresrückblick wurde heute Nachmittag im Veranstaltungssaal der Denzlinger Rocca der Öffentlichkeit vorgestellt. 1997 entwickelte Dieter Ohmberger die Idee, das Dorfgeschehen in Form eines Jahresrückblickes schriftlich festzuhalten. Mit Unterstützung Denzlinger Firmen und Banken und in intensiver Recherchearbeit entstand so der erste Jahresrückblick für Denzlingen. Inzwischen wird Dieter Ohmberger durch Helmut Kunkler unterstützt, der seit 2011 für die Zusammenstellung der Chronik zuständig ist.
Das heute vorgestellte Heft hat einen Umfang von 82 Seiten und erscheint in einer Auflage von 600 Stück. 300 Exemplare sind für Neubürger gedacht, die restlichen Hefte werden an vier örtlichen Verkaufsstellen zum Preis von 2,50 Euro angeboten. Anlässlich des 20-jährigen Erscheinens des Jahresrückblicks wurde die Ausgabe 2016 im Veranstaltungssaal der Rocca im Rahmen einer Feierstunde vorgestellt.

Bürgermeister Markus Hollemann konnte zahlreiche Bürger und Sponsoren begrüßen. Hollemann würdigte das Engagement der Redakteure Dieter Ohmberger und Helmut Kunkler und wies auf den Wert solcher Aufzeichnungen hin. Zuvor hatte der elfjährige Schüler Thomas Herrel die Gäste der Feier mit einer Blockflöten-Darbietung musikalisch eingestimmt.

„Ich hätte mir gewünscht, dass frühere Generationen das Dorfgeschehen in dieser Art aufgezeichnet hätten“, erklärte Dieter Ohmberger, weshalb er vor 20 Jahren die Idee für den Jahresrückblick hatte.
„Unsere Nachfahren werden dankbar sein, lesen zu können, wie wir hier gelebt haben“, ist sich Ohmberger sicher.
So eine Sammlung des Dorfgeschehens sei zwar eine erhebliche Arbeit, lohne sich aber auf jeden Fall.
„Wir sind der Überzeugung, etwas Nachhaltiges und Sinnvolles zu tun“, sind sich Ohmberger und Kunkler einig.

Auf 55 Seiten hat Helmut Kunkler das Dorfgeschehen in 262 Einzelbeiträgen zusammengefasst und mit 46 Bildern unterlegt. „Das ist pro Woche etwas mehr als eine Seite“, stellt Kunkler fest.

Schwerpunktthema 2016 war das Thema Asylanten. Immer wieder waren die geflüchteten Menschen Thema und Ursache von Dorfaktivitäten.

Auch Anekdoten hielt das Jahr bereit. So war der Bahnhof Denzlingen während des Hangrutsches in St. Georgen im Frühjahr zeitweise IC-Haltepunkt. Auch die Tatsache, dass sämtliche Denzlinger Hocks verregnet waren, fand in der Chronik Beachtung.
„Die Chronik hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, erklärt Kunkler, “sonst würden die 82 Seiten bei weitem nicht ausreichen. Er habe jedoch versucht, einen harmonischen Überblick über das Vereinsgeschehen des Dorfes zusammen zu stellen.

Das Heft beinhaltet auch sieben geschichtliche Beiträge aus vergangenen Jahrhunderten. So hatte das große Basler Erdbeben 1356 Auswirkungen auf Denzlingen. Es wird berichtet, dass sich Schulkinder zur Arbeit in der Zigarrenfabrik meldeten und es werden die Ausgaben der Gemeinde im Jahr 1895 für Armen- und Krankenpflege beleuchtet. Auch ein Brief des Bürgermeisters Haller 1947 findet Eingang in den Jahresrückblick, indem sich das Gemeindeoberhaupt gegen die Annektierung eines Schweines durch die französische Besatzungsmacht wehrt.

Ergänzt wird der Jahresrückblick durch die Aufzeichnungen von Temperatur und Niederschlag, den zwei Denzlinger Jugendliche seit einigen Jahren übernehmen.

Im Stile einer Podiumsdiskussion interviewte Bürgermeister Markus Hollemann die beiden Redakteure zu Details ihrer Arbeit an dem Rückblick.

Dabei bliebt der Dank an die Unterstützer und die Sponsoren natürlich nicht unerwähnt.

Mit dem Jahresrückblick verfügt die Gemeinde seit 20 Jahren über eine lückenlose Aufzeichnung des Dorfgeschehens, das nach dem Willen der beiden Macher auch zukünftig Bestand haben soll. Man diskutiere zwar immer wieder Veränderungen, verriet Helmut Kunkler, wolle aber auch weiterhin das Dorfgeschehen festhalten.

In einem Grußwort lenkte der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Joachim Müller-Bremberger die Aufmerksamkeit darauf, der Rückblick auch mit Hilfe der Presse zustande gekommen sei.

Müller-Bremberger hob hervor, dass hier eine unabhängige Pressearbeit möglich sei und nahm damit auf die aktuelle Medienschelte des neuen Präsidenten der USA Bezug.Müller Bremberger dankte Dieter Ohmberger und Helmut Kunkler für dessen Engagement für den Jahresrückblick.

Erhältlich ist das unterhaltsam geschriebene Werk zum unveränderten Preis von 2,50 Euro. Verkaufsstellen sind Schreibwaren Markstahler, die Buchhandlung Losch, die Bäckerei Dick und der Bahnhofs-Kiosk. Außerdem kann das Heft in der Mediathek im Denzlinger Rathaus erworben werden.

Quelle für Foto und Text: Internet-Tageszeitung REGIOTRENDS
http://regiotrends.de/de/staedte-gemeinden/index.news.332178.html