Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinde Denzlingen war eine von zehn Gemeinden in Baden-Württemberg, die in den Jahren 2016 und 2017 vom Umweltministerium in Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) ausgewählt, beraten und gefördert wurde, um im Innerortsbereich der Gemeinde auf öffentlichen Grünflächen Wildblumenbeete für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzulegen.

Insgesamt wurden auf rund 4.600 m² Entwicklungsfläche in mehreren Teilflächen Wildblumensamen und Zwiebeln ausgebracht. Die insgesamt zehn naturnahen Grünflächen wurden in vier Trockenstandorte und sechs Fettwiesen unterteilt. Für die Trockenstandorte wurden 20 Zentimeter des Oberbodens durch eine Kiesschicht ersetzt und mit drei Zentimeter Kompost ergänzt. Der Boden wurde von Mitarbeitern des Bauhofs mit verschiedenen Blumenzwiebeln, Blumensamen und Stauten bepflanzt. Es wurden beispielsweise Laucharten, Tulpen, Salbei oder Glockenblumen verwendet. Die Fettwiesen dagegen wurden gepflügt, mehrfach gefräst, um das Unkraut endgültig zu beseitigen und ebenfalls bepflanzt. Da der Boden der Fettwiesen sehr nährstoffreich ist, wurden hier u. a. Lichtnelken, Blaustern oder Malven eingesät. Zum Schluss wurden alle Grünflächen gewalzt, damit ein Bodenschluss entstehen kann. Die Samenmischung verband sich somit mit der Erde. Um Denzlingen bunt und abwechslungsreich zu gestalten, wurden mehrere 100 verschiedene Pflanzenarten verwendet. Ich bin sehr dankbar für die zielorientierte Planung dieses Projektes im Bauamt und die erfolgreiche Umsetzung der Arbeiten durch den Bauhof. Auch auf privaten Grünflächen sehe ich erhebliches Potential, Heimat für Insekten zu schaffen.

Darum machen Sie mit!
Mir wäre es eine große Freude, wenn Sie sich als Garten- und Grundstücksbesitzer der Gemeinde-Initiative anschließen könnten. Säen Sie auf Ihren Privatflächen Wildblumensamen! So können viele weitere Trittsteine für vom Aussterben bedrohte Insekten entstehen.

Haben sie keinen eigenen Garten oder auch nicht ausreichend Fläche zur Verfügung, probieren Sie doch die Aussaat in einem Pflanzkübel mit Magersubstrat, möglichst ohne Torf.

An der Infotheke im Rathaus halten wir deshalb für Sie kostenfrei Samentütchen bereit (solange der Vorrat reicht, maximal vier Samentütchen pro Haushalt). Ein Samentütchen, so heißt es, ist für ca. 1 m² Ansaatfläche ausreichend.

Bevor der Samen ausgestreut wird, muss der Boden durch mehrmaliges Umspaten vom Grasaufwuchs befreit werden. Hierdurch wird verhindert, dass schnell- und hochwachsende „Unkräuter“ die aufkeimenden Wildblumen überdecken. Wenn möglich ist sogar ein Abmagern des Bodens mit Sand oder feinem Kies vorzunehmen. Ein frühes Mähen nach der Neuanlage begünstigt die blühenden Wildkräuter.

Sollte Ihnen das alles zu aufwendig sein, reicht langfristig auch eine Extensivierung der bestehenden Rasenflächen, in dem nur noch 2-3 Mal im Jahr schonend gemäht und auf Düngung verzichtet wird.  Wildblumen stellen sich dann erfahrungsgemäß von selber ein.

Erfahren Sie mehr über das Ausbringen von Wildblumensaatgut:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartenelemente/04630.html.

Schicken Sie mir doch ein Foto von Ihren Wildblumen: E-Mail an gemeinde@denzlingen.de.

Ihr Bürgermeister

Markus Hollemann

 

Quelle und Fotos: Gemeinde Denzlingen, www.denzlingen.de

Amtsblatt vom 12. April 2018