Denzlingen 2030 – das ist der Titel des Gemeindeentwicklungskonzepts, das Denzlingen gemeinsam mit seinen Bürgerinnen und Bürgern gestalten will und das als Leitlinie für Politik und Verwaltung in den nächsten 15 Jahren dienen soll. Da darf natürlich die Stimme der Kinder und Jugendlichen nicht fehlen! Circa 130 Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren folgten letzte Woche in drei Veranstaltungen der Einladung von Bürgermeister Markus Hollemann, ihre Ideen und Vorstellungen zum Gemeindeentwicklungskonzept beizutragen.

Ortsrallye
Den Auftakt bildeten die Ortsrallyes der vierten Klassen der Grundschulen. In verschiedenen Gruppen durchstreiften die Kinder als Stadtplaner, Verkehrsplaner oder Spielplatztester die Gemeinde. Vor Ort notierten und fotografierten sie, was ihnen in Denzlingen gefällt und was noch besser werden kann. Die Touren endeten im Alten Rathaus. Im dortigen Ratssaal dokumentierten die Kinder ihre Entdeckungen und Ideen auf Plakaten. Bürgermeister Hollemann besprach mit jeder Gruppe die Ergebnisse, nahm Vorschläge auf und gab Hintergrundinformationen.
Die Hauptstraße war für mehrere Gruppen ein Thema: Es fehlten sichere Übergänge; insbesondere auf Höhe des Rathauses würde ein Zebrastreifen Sicherheit bringen. Und der Gehweg im Unterdorf wäre teilweise zu schmal und der Belag zu uneben, sodass das Radeln und Rollerfahren dort schwierig sei.
An der Glotter könnten Spielmöglichkeiten für kleinere Kinder entstehen. Die Kinder fänden deshalb eine „Glotterbucht“ beim Heimethuesplatz toll. Die Idee: eine Bucht mit niedrigem Wasserstand im Flusslauf. Auf dem Weg zur Bucht könnte ein Sandkasten zum Buddeln einladen. Mit Steinen oder einem Gitter sollte die Bucht zum Bach hin abgezäunt werden, damit die jüngeren Kinder nicht ins tiefe Wasser laufen können.
Vor der Mediathek wünschten die Kinder einen teilweise überdachten Freisitz. Dann könnten sie im Freien Bücher lesen, ohne diese auszuleihen. Alle Ideen und Vorschläge der Kinder sind nachzulesen unter www.denzlingen2030.de.
Ab Montag, 18.07.2016, sind die Arbeiten der Schüler im Foyer des Neuen Rathauses ausgestellt.

Jugendhearing
Die Jugendlichen aus den weiterführenden Schulen trafen sich am Freitag, den 08.07.2016 zum Jugendhearing im Bildungszentrum. Die Jüngeren gingen in Film- und Fototeams hinaus in den Ort. Die Älteren unter den 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wählten die für sie wichtigen Diskussionsthemen aus: Das Wachstum Denzlingens, die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und das Angebot im Einzelhandel waren die Top-Themen der Diskussion. Denkverbote gab es keine. „Wir können nicht gleichzeitig neuen günstigen Wohnraum schaffen, den Ort aber nicht weiter zubauen und auch die angrenzenden Felder unbebaut lassen“, so einer der Teilnehmer: „Meine radikale Lösung: Wir bebauen den Park mit Häusern.“ Auf jeden Fall solle man aber das weitere Wachstum reglementieren und die Bebauung nicht zu dicht planen, so war aus der gleichen Gruppe zu hören: „Ein Denzlinger braucht Platz um sich herum“.
Die Arbeitsgruppe, die sich mit den Einkaufsmöglichkeiten in Denzlingen befasste, machte als Erstes klar, dass sie sich einen Drogeriemarkt im Ort wünscht. „Ihr seid nicht die Einzigen“, antwortete Bürgermeister Hollemann: „In der Umfrage haben 84 % auf die Frage, was in Denzlingen fehle, den Drogeriemarkt genannt. Auch mir ist der Drogeriemarkt ein wichtiges Anliegen. Ich kann euch versprechen, der Gemeinderat, die Rathausverwaltung und ich arbeiten intensiv daran, dass der Drogeriemarkt kommt.“

Innovative Ideen kamen zudem von der Diskussionsgruppe, die sich mit dem Thema Freizeit in Denzlingen beschäftigt hatte. Sie durchleuchteten die Sport- und Freizeitangebote für junge Denzlinger und zeigten auf, welche Angebote fehlten oder noch verbessert werden könnten. Und weil manche gerne ihre Zeit in der Natur verbringen, schlugen sie einen „Genossenschafts-Schrebergarten“ vor, den jeder, der ein paar Quadratmeter in diesem Garten kauft, benutzen kann.

Bürgermeister Hollemann war sehr zufrieden mit den Anregungen: „Großer Respekt für die vielen unterschiedlichen Impulse. Ich freue mich darüber, dass die jungen Bürger eine große Identifikation mit unserem Ort verbindet.“