Liebe Denzlingerinnen und Denzlinger!

Was haben Sie sich für dieses neue Jahr 2021 vorgenommen? Eine „Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden“ empfiehlt uns Papst Franziskus in seiner Neujahrsbotschaft.

Immer noch haben die Auswirkungen des weltweit verbreiteten Corona-Virus unser Leben fest im Griff. Wir sind mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert und müssen auf vieles verzichten.

Die Infektionszahlen gehen seit einiger Zeit zurück. Bei der 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner (21,0) Stand 15.02.2021, 16 Uhr Landesgesundheitsamt BW steht der Landkreis Emmendingen seit einigen Wochen an der Spitze im Land Baden-Württemberg. Die Richtung stimme, so die Aussagen der „großen“ Politik. Die Bundesregierung und die Landesregierungen beobachten regelmäßig die Entwicklungen wachsam. Hier gilt es im Hinblick auf die ersehnten Lockerungen der Beschränkungen die nächsten Wochen besonnen zu handeln.

Ich freue mich darüber, dass ich Denzlingen als eine äußerst solidarische und hilfsbereite Gemeinschaft erleben darf, gerade in diesen herausfordernden Zeiten. Die vergangenen Monate haben einmal mehr gezeigt, wie nah wir in Denzlingen zusammenstehen.

Beeindruckend finde ich beispielsweise die Zahl der freiwilligen Einkaufshelfer, die weiterhin für die Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen können oder aus Angst nicht wollen, die wichtigsten und oftmals lebensnotwendigen Besorgungen erledigen. Beeindruckend finde ich ebenso die Spendenbereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger sowie der Denzlinger Betriebe. Und nicht zuletzt macht mir das hohe nachbarschaftliche Engagement der vielen Ehrenamtlichen, der A I V, der Denzlinger Organisationen, Einrichtungen und Vereine enorm Freude.

So gelingt es uns, diejenigen zu unterstützen, die alleine sind, einfach mal ein offenes Ohr brauchen oder sich nicht selbst versorgen können. Ausdrücklich sage ich „Vergelt’s Gott“ allen, die sich hier so engagiert für ihre Mitmenschen, Nachbarn und Freunde einsetzen. Danke für diese gelebte Solidarität!

Dennoch gibt es in unserer Gemeinde Menschen, denen es in der gegenwärtigen Situation nicht gut geht, weil ihnen besonders die sozialen Kontakte fehlen. Die fehlenden Kontakte schmerzen manche zutiefst. Das bedeutet für zahlreiche Betroffene, dass sie sich in eine Einsamkeit begeben müssen, die nur schwer zu ertragen ist.

Gerade für einsame Menschen ist es äußerst schwierig, Wege aus dieser sozialen Isolation zu finden. Es entsteht oft das Gefühl, von der Welt vergessen worden zu sein. Diese Menschen brauchen unsere menschliche Wärme und Zuwendung. Aufrichtige menschliche Zuneigung, ausgedrückt durch ein Lächeln oder ein nettes Wort oder ein paar aufmunternde Zeilen. Mit freundlichen Zeilen können wir diesen Menschen die Welt in diesen Zeiten ein wenig heller, schöner und gleichzeitig weniger einsam machen.

Meine Bitte an Sie: Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit. Überlegen Sie sich, wer in ihrem sozialen Umfeld einen persönlichen Zuspruch besonders gebrauchen könnte. Vielleicht sind dies Menschen, die Sie bislang nur flüchtig kennen, denen Sie im Hausflur oder im Supermarkt an der Ecke begegneten – vielleicht ihre Nachbarn direkt nebenan. Diesen Menschen könnten Sie in Form eines Briefes oder einer Postkarte ein paar Zeilen der Hoffnung und des Mutes zukommen lassen. So wie Sie im privaten Bereich per sozialen Medien, Kurznachricht oder
E-Mail mit anderen kommunizieren und aufmunternde Worte und Gedanken des Mitgefühls versenden. Gleichsam können Sie sich im realen Leben direkt an Personen wenden, von denen Sie denken, dass ihre freundliche Nachricht ein Licht und Aufmunterung schenken wird.

Lassen Sie uns ein Zeichen der Verbundenheit und Unterstützung setzen. Mit diesen persönlichen Nachrichten dürfen Menschen überrascht werden, die in dieser tristen Jahreszeit unseren Zuspruch nötig haben. Sie erfahren damit, dass sie nicht alleine sind. Sie setzen damit ein konkretes Zeichen gegen angstmachende Zahlen und das Gefühl des Vergessenseins.

Gemeinsam hoffen wir darauf, dass wir Stück für Stück alle unsere Grundrechte zurückerhalten und wir unsere Lieben wieder unbeschwert persönlich treffen können. Ich wünsche mir, dass wir eine Gemeinde sind, in der die Achtsamkeit füreinander und das Achten aufeinander zur Gemeindekultur gehört. Dann dürfen wir Denzlingerinnen und Denzlinger zurecht sagen, dass wir auch in schwierigen Monaten füreinander da waren und da sind.

Halten wir die Denzlinger Gemeinschaft zusammen!

Ihr

Markus Hollemann,
Bürgermeister

 

Quelle: Gemeinde Denzlingen