Liebe Denzlingerinnen und Denzlinger!

Ein Jahr hat 365 Tage, 12 Monate und vier Jahreszeiten – bei manchen fünf Jahreszeiten.
Und abgesehen davon, dass ein Jahr erstaunlich schnell vorübergeht, gibt es nicht wenige, die meinen, dass es doch angenehm wäre, wenn es mehr heiße Sommer, länger blühende Frühlinge oder ausgiebigere goldene Herbste gäbe.
Und einige wünschen sich kein winterliches Schmuddelwetter; dies brauche niemand!

Ich fürchte, ein Teil dieser Vorstellungen wird in Erfüllung gehen – der Klimawandel lässt die Durchschnittstemperaturen steigen, und der Traum von einer weißen Weihnacht wird in unserer Region wohl zumeist ein Traum bleiben.

Heißt das nun, dass wir uns auch von der Adventszeit, von Weihnachten verabschieden sollen?

Nein!

Denn Weihnachten ist mehr als eine Jahreszeit, ist mehr als Schnee an Heiligabend.

Das christliche Hochfest gibt uns Gelegenheit zum tieferen Blick auf unser Leben und zum Aufeinander-Zugehen, zum Miteinander. Wir dürfen uns bei einem Winterspaziergang inspirieren lassen; wir sind eingeladen, über den Sinn des Weihnachtsfestes nachzudenken.

Kardinal Walter Kasper hat es, finde ich, treffend und betroffen machend so formuliert: „Was wir an Weihnachten feiern, ist alles andere als eine Idylle. Die Krippe, die wir längst in unsere warmen Stuben geholt haben, stand bekanntlich im Stall. Niemand war da, der der schwangeren Frau und dem jungen Mann aus Nazareth in Galiläa menschenwürdige Bleibe zu geben bereit war. Kaum war das Kind zur Welt gekommen, musste die junge Familie fliehen, weil Herodes, der machtbesessene Herrscher, dem Kind Jesus nach dem Leben trachtete. Flüchtlinge waren sie, politisch Verfolgte!“

Weihnachten ist – egal wie das Wetter oder die Temperatur auch sein mögen – ein stets hochaktuelles Fest. Eine Zeit, die bewegt.

Auch im Jahr 2019 haben wir in Denzlingen wieder Vieles bewegen können. Erfolgreich haben Gemeinderat, Rathausverwaltung und Bürgermeister Projekte angepackt und vorwärtsgetrieben. Einige nenne ich beispielhaft:

Nach fast zehnwöchiger Bauzeit ist seit Jahresbeginn der Zugang für die Besucher des Denzlinger Rathauses barrierefrei; die Türen öffnen nun automatisch. Ebenfalls seit Januar bieten die örtlichen Kindergärten mit der Gemeinde einen neuen, familienfreundlichen Service an: Eltern können ihre Betreuungswünsche für einen Kindergartenplatz über ein Internetportal online mitteilen. Viele – nicht nur Eltern und Kinder – freuen sich über den neuen Mehrgenerationenspielplatz am Sommerhof.

Seit dem vergangenen Jahr hat sich der Gemeindeverwaltungsverband als Schulträger intensiv mit der Weiterentwicklung des Bildungszentrums auseinandergesetzt. Geplant ist, dass im Frühjahr über die Finanzierung, Vorentwurfsplanung sowie Bauabschnittsbildung eines ergänzenden Neubaus beraten wird.

Zum Schuljahr 2019/20 starteten die Realschule am Mauracher Berg und die Alemannen Werkrealschule gemeinsam als Verbundschule. Als neuen Namen unterstützt der Gemeinderat den Vorschlag der Schulgremien „Ruth-Cohn-Schule – Werkrealschule und Realschule“.

Bagger schaufeln und Kräne stehen tatkräftig an mehreren Stellen des Ortes. Nach dem Spatenstich im Februar für den Bau der Inklusions-Werkstätte des Caritasverbandes Freiburg-Stadt an der Vörstetter Straße sollen 50 Menschen mit Behinderung künftig dort arbeiten. Das landwirtschaftliche Anwesen Ecke Haupt-/Rosenstraße ist zwischenzeitlich abgerissen und das Grundstück abgeräumt. In Bälde beginnen dort die Bauarbeiten für den Drogeriemarkt. Der Gemeinderat hat mit dem Neubau der Turnhalle Mühlengasse und des Jugendzentrums ein sehr ambitioniertes Vorhaben auf der Agenda.

Ebenfalls voran geht es mit den Baugebieten „Hinter´m Hof“ und „Käppelematten / Unter’m Heidach“. Die Gemeinde ist dabei, Grundstücksflächen zu erwerben. Mit der Hoheit über die zu entwickelnden Gebiete bestehen dann stärkere Steuerungsmöglichkeiten. So lassen sich die Planungen des Gemeinderats verwirklichen, attraktiven und dennoch bezahlbaren Wohnraum zu gestalten.

Ein einheitliches Erscheinungsbild für die Gemeinde Denzlingen hat eine Werbeagentur nach einer Umfrage und Workshops mit Bürgern und Gemeinderäten entwickelt. Das neue Logo ziert ein Storch als Sympathieträger und Maskottchen.

Im Mai dieses Jahres fanden zeitgleich zu den Europawahlen die Kommunalwahlen statt. Acht Denzlinger Gemeinderäte verabschiedete ich vor der Sommerpause aus ihrem Ehrenamt. Ich sage „Danke“ für den teils jahrzehntelangen, zeitaufwändigen ehrenamtlichen Einsatz. Und zwei weitere Neuerungen: der neue Gemeinderat hat sich für die Umstellung auf digitale Ratsarbeit entschieden und nutzt seit Dezember mobile Endgeräten. Mit Hochdruck arbeiten die Rathausverwaltung federführend das Rechnungsamt an der Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen. Das ist eine große und anstrengende Aufgabe.

Das WIRTSCHAFTS NETZWERK Denzlingen, ehemals Gewerbeverein, präsentierte im Juni die Stärke unserer Unternehmen in der Leistungsschau im und rund um das Kultur & Bürgerhaus (KuB). Spannende Einblicke gab es beim Camping-Oldie-Club Treffen auf dem Sportplatz Grüner Weg.

Für eine spannende und sinnvolle Initiative halte ich den „Fair-Teiler“ nahe der Bushaltestelle beim MACH´ BLAU. Haben Sie diesen schon besucht? Interessant sind auch die Ergebnisse des Streuobstzensus für Teile unserer Gemarkung.

Im Sommer haben wir mit einem gewissen Stolz sowie großer Dankbarkeit die vor 45 Jahren begründete Partnerschaft mit Saint Cyr-sur-Mer, die 30-jährige Freundschaft mit North Hykeham, die 25-jährige mit Città della Pieve und unsere im Juni 2011 geschlossene Verbindung mit Konstancin-Jeziorna gefeiert. Einen großen Dank spreche ich allen aus, die durch persönlichen Einsatz, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft diese völkerverbindenden Freundschaften gestalten und leben. Nicht nur mich hat die Atmosphäre und Stimmung beim Europafest mit Freude erfüllt. Dankeschön allen Beteiligten und Mitwirkenden.

Die langersehnte Weiterentwicklung für den „Grünen Baum“ und das nachbarschaftliche Gebiet bis zum Sommerhofweg ist auf der Zielgeraden. Im September lud die Gemeinde Denzlingen zur Vorstellung einer Konzeptstudie ein. Im Oktober hat der Gemeinderat die Entwicklung des Areals auf der Grundlage des vorgestellten städtebaulichen Konzepts beschlossen. Nun folgen Gespräche mit zukünftigen potentiellen Nutzern, Eigentümern und Interessenten.

Zwei weitere Höhepunkte dieses Jahres möchte ich zum Schluss erwähnen. Beide haben mich sehr berührt: Die Auszeichnung „nachbarschaftlichste Kleinstadt Deutschlands“ für unsere Gemeinde vom Mai sowie im Oktober die 9. Denzlinger Kulturwoche mit umjubelten Aufführungen, dem beeindruckenden Musical „Guys & Dolls“, das erneut an den ersten beiden Januar-Wochenenden im KuB aufgeführt wird, sowie die Kulturpreisverleihung an Monika Holubarsch.

Liebe Denzlingerinnen und Denzlinger!

Ich danke allen, die sich für unsere Gemeinde und für das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft einsetzen. Das vor uns liegende Jahr 2020 kommt mit vielen Aufgaben und Herausforderungen auf uns zu. Lassen Sie uns diese gemeinsam mit Herz sowie Elan, mit gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und Mut angehen.

Zusammen mit meiner Frau wünsche ich Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest sowie ein glückliches, gesundes, friedvolles und segensreiches Jahr 2020!

Ihr Bürgermeister

Markus Hollemann

Grußwort von Bürgermeister Markus Hollemann zum Jahreswechsel 2016/2017

Grußwort zum Jahreswechsel 2015/2016